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Energiewende: BBU fordert 100.000 Blockheizkraftwerke

(Bonn, Berlin, 22.11.2011) Ein schnelles Handeln auf dem Weg zur Energiewende hat der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) angemahnt. Im Rahmen eines Workshops des Bundesumweltministeriums hat der BBU gefordert, dass

  1. schnellstens weitere Demonstrationsanlagen zur Umwandlung von – vor allen Dingen überschüssigem -  Strom aus Windkraft- und Solar-Anlagen in Wasserstoff errichtet werden,
  2. dazu gehörige Einspeisungen des Wasserstoffs in das Erdgasnetz erfolgen und
  3. ein gutdotiertes Programm zur Schaffung von mindestens 100.000 Blockheizkraftwerken zum Einsatz dieses zusätzlich gewonnenen Wasserstoff-Erdgasgemisches aufgelegt wird.

 

Jürgen Rochlitz, Teilnehmer dieses Workshops, führte aus, dass mit einem solchen Programm sowohl das leidige Speicherproblem als auch die von den Stromnetzbetreibern geforderten tausende Kilometer Leitungen zu großen Teilen erledigt wären. Rochlitz ist Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des BBU. „Das Netz der Erdgasleitungen kann nach Abschätzungen der Klimaallianz Freiburg (Autoren: Nikolaus Geiler und Jörg Lange) ein Vielfaches des aus Wind- und Solarstrom erzeugten Wasserstoffs aufnehmen. Und mit dieser Einspeisung des Wasserstoffs wird eine Vielzahl von sonst  zusätzlichen Stromtrassen nicht benötigt – eine deutliche Entlastung für Bürger und Landschaften.
Die gerade gestarteten Pilotanlagen in Prenzlau (Uckermark) und in Pritzwalk (Prignitz) müssen schnellstens durch weitere, größere Demonstrationsanlagen ergänzt werden. Doch der entscheidende Punkt ist, dass dazu eine Vielzahl – wir fordern im ersten Schritt 100.000 pro Jahr – von Blockheizkraftwerken installiert werden, die in der Lage sind, mit diesem Wasserstoff-Erdgas-Gemisch Strom und Wärme zu erzeugen. Dieser Strom sollte den bei Flaute und geringer Sonnenscheindauer nicht vorhandenen Regenerativstrom weitgehend ersetzen können“. so Rochlitz wörtlich.

Diese Blockheizkraftwerke, im Grunde lediglich Automotoren, sollten im Rahmen dieses Programms zu vernünftigen Preisen erhältlich sein. Und dazu wird schon die hohe Stückzahl beitragen, so der BBU. Der ins öffentliche Netz eingespeiste Strom wäre mit einer Einspeisevergütung zu versehen, die das Blockheizkraftwerk wirtschaftlich macht. Eine Orientierung wäre dabei am früheren 100.000 Dächerprogramm für die solare Stromgewinnung möglich, das für die weitere Entwicklung der Solarwirtschaft entscheidend war.

„Mit einem solchen Strom- und Wärmegewinnungssystem können wir den für die Energiewende notwendigen Systemwechsel zu einem dezentral orientierten Versorgungssystem meistern“ meinte Nikolaus Geiler von der Klima-Allianz Freiburg als einer der Autoren dieses Gesamtvorschlags.
Weitere Informationen zum Umweltschutz und speziell rund um das Thema Wasser unter www.bbu-online.de und unter www.akwasser.de.

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Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung und für umweltfreundliche Enegiequellen. Zur Finanzierung seines Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, BLZ 37050198, Kontonummer: 19002666. Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter www.bbu-online.de; telefonisch unter 0228-214032.